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Persönlichkeiten

Die Liste der Markgräfler Persönlichkeiten ist lang. Und die Städte und Gemeinden sind heute stolz auf ihre berühmten Söhne und Töchter. Ob aus Kunst und Kultur, Sport, Wissenschaft oder Politik, die Region scheint eine hervorragende Inspirationsquelle und Talentschmiede zu sein.

Persönlichkeiten 1
Der Mundartdichter Johann Peter Hebel (© gemeinfrei)

Vor allem die Kunst ist allgegenwärtig. Unzählige Schriftsteller, Poeten, Musiker oder Regisseure haben hier das Licht der Welt erblickt und verbrachten viele Jahre in badischen Gefilden. Der Mundartdichter Johann Peter Hebel etablierte den alemannischen Dialekt in der deutschen Dichtkunst und zählt zu den bedeutendsten Markgräfler Persönlichkeiten.

Noch heute ist die Kreativität der Region spürbar. So gilt beispielsweise der gebürtige Neuenburger Uli Edel als wichtiger deutscher Film- und Fernsehregisseur. „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ oder der „Baader Meinhof Komplex“ zählen zu seinen bekanntesten Werken.

Die Region brachte aber auch bekannte Sportgrößen hervor. Vor allem Fußballspieler und -trainer feierten große Erfolge. Die Mannschaft des SC Freiburg behauptet sich heute erfolgreich unter den deutschen Spitzenteams. In fast jeder Zeitepoche lassen sich ruhmreiche Markgräfler finden, die das soziale und kulturelle Leben in ganz Deutschland beeinflussten und heute noch beeinflussen.

Aber auch als Urlaubs- oder Wohnort war und ist die Region bei zahlreichen Persönlichkeiten beliebt. So weilten Hermann Hesse, Theodor Heuss oder der russische Schriftsteller Anton Pawlowitsch Tschechow für eine Kurbehandlung in Badenweiler. Auf der Suche nach Inspiration streiften einst Johann Wolfgang von Goethe und August Macke durch die Weinberge. Einige Berühmtheiten haben gar das Markgräflerland als ihren Wohnsitz gewählt, so leben Altbundespräsident Walter Scheel oder der Kabarettist Georg Schramm in der Umgebung.

Persönlichkeiten aus dem Markgräflerland

Ob aus Sport, Kultur, Wissenschaft oder Politik, es gibt zahlreiche Persönlichkeiten, die im Markgräflerland geboren und aufgewachsen sind. Hier eine kleine Auswahl regionaler Berühmtheiten:

Melanie Behringer - Fußball-Nationalspielerin aus Lörrach

  • Fußballspielerin
  • Weltmeisterin 2007 und Europameisterin 2009
  • von 2010 - 2014 im Kader des 1. FFC Frankfurt
  • seit 2014 beim FC Bayern

Melanie Behringer - Fußball-Nationalspielerin aus Lörrach

Die südbadische Gemeinde Lörrach scheint eine hervorragende Talentschmiede im Bereich Fußball zu sein. Neben Ottmar Hitzfeld und Sebastian Deisler stammt auch die deutsche Nationalspielerin Melanie Behringer aus der Kreisstadt.

Am 18. November 1985 wurde sie in Lörrach geboren. Ihre Fußballkarriere begann die Bürokauffrau bei der Mannschaft des SpVgg Utzenfeld.

Als Aktive spielte die Mittelfeldspielerin zunächst beim FC Hausen bis sie 2003 zum SC Freiburg kam. Für den SC Freiburg absolvierte Behringer 97 Spiele, in denen sie 30 Tore schoss. Ab der Saison 2008/2009 spielte sie im Team des FC Bayern München, ehe sie Anfang 2010 zum 1. FFC Frankfurt wechselt. Seit 2014 ist sie wieder im Kader des FC Bayern München.

Bereits 2004 gewann sie mit der deutschen U-19 Nationalmannschaft die Jugendweltmeisterschaft. Drei Jahre später konnte sie diesen Erfolg mit der A-Nationalmannschaft der Frauen wiederholen. Bei den Olympischen Spielen 2008 errang die Mannschaft die Bronzemedaille, seit 2009 ist das deutsche Nationalteam Fußballeuropameister der Frauen.

Sebastian Deisler - Ehemaliger Fußballprofi aus Lörrach

  • Ehemaliger Profifußballspieler
  • 1995 Start der Fußballkarriere in der Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach
  • 1998 Debüt als Profi in der deutschen Bundesliga
  • Mehrmaliger Deutscher Meister als Spieler beim FC Bayern München
  • 2006 öffentlicher Rücktritt als aktiver Fußballprofi
  • 2009 Veröffentlichung der Biografie „Sebastian Deisler. Zurück ins Leben“

Sebastian Deisler - Ehemaliger Fußballprofi aus Lörrach

Sebastian Deisler galt als eines der größten deutschen Fußballtalente. Zahlreiche Verletzungen hinderten ihn jedoch am endgültigen Durchbruch. Eine depressive Erkrankung führte schließlich zum endgültigen Ende seiner Karriere als Fußballer.

Am 05. Januar 1980 wurde Deisler in Lörrach geboren. Bereits als 15-Jähriger wurde er in die Jugendabteilung von Borussia Mönchengladbach aufgenommen. Und 1998 gab er sein Debüt als Profi in der deutschen Bundesliga. Nach einer Saison wechselte Sebastian Deisler zum Berliner Verein Hertha BSC, mit dem er 2001 den Ligapokal gewann.

2002 wechselte Deisler zum FC Bayern München. Dort errang er mehrmals die Deutsche Meisterschaft. 2003 zog er sich aufgrund persönlicher Probleme aus dem Sport zurück, kehrte wieder und agierte bis zur Saison 2006/2007 als aktiver Profi. Wenig später erklärte er offiziell das Ende seiner Karriere.

Seine Karriere im A-Kader der Nationalmannschaft war von zahlreichen Verletzungen überschattet, die Weltmeisterschaft 2002 und 2006 musste er absagen. Trotzdem galt er als einer der talentiertesten deutschen Mittelfeldspieler.

2009 veröffentliche Deisler seine Biografie unter dem Namen „Sebastian Deisler. Zurück ins Leben“. Heute lebt er völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Ulrich (Uli) Edel - Fernseh- und Filmregisseur aus Neuenburg

  • Fernseh- und Filmregisseur
  • Absolvent der Hochschule für Film und Fernsehen in München
  • 1981 Regie bei „Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“
  • 1989 Regie bei „Letzte Ausfahrt Brooklyn“
  • 1990 Deutscher und Bayrischer Filmpreis für „Letzte Ausfahrt Brooklyn“
  • 1996 drei Emmies und Golden Globes für TV-Produktion „Rasputin“
  • 2007 Regie bei „Baader Meinhof Komplex“
  • 2009 Oscarnominierung in Kategorie Bester fremdsprachiger Film
  • 2010 Regie bei „Zeiten ändern sich“

 

Ulrich (Uli) Edel - Fernseh- und Filmregisseur aus Neuenburg

Ulrich Edel gilt als bedeutender deutscher Fernseh- und Filmregisseur. Er konnte in Deutschland und den USA zahlreiche kommerzielle Erfolge mit seinen Produktionen feiern. Seine Freundschaft zu Erfolgsproduzent Bernd Eichinger prägt dabei seine Arbeiten.

Am 11. April 1947 wurde Edel in Neuenburg am Rhein geboren. Bereits als Jugendlicher hegte er großes Interesse für die Filmerei und versuchte sich bereits an eigenen Kurzfilmen. In München absolvierte er ein Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik, bevor er an die dortige Hochschule für Film und Fernsehen wechselte. Hier lernte er Bernd Eichinger und Herman Weigel kennen. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft, die den Grundstein für eine jahrelange erfolgreiche Zusammenarbeit legte.

Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Edel zunächst als Regieassistent und Cutter bei Douglas Sirk und führte Regie bei zwei Fernsehproduktionen. Sein erster Film „Tommy kehrt zurück“ erschien 1973 in den deutschen Kinos. Wenige Jahre später schlossen sich die ehemaligen Studienkollegen Eichinger, Weigel und Edel für den Film „Christiane F.- Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ zusammen. Diese Zusammenarbeit wurde 1981 veröffentlicht und feierte große kommerzielle Erfolge.

Es folgte 1989 eine erneute Kooperation der Drei bei „Letzte Ausfahrt Brooklyn“. Dieser Film wurde in den USA gedreht und mit dem Deutschen sowie Bayrischen Filmpreis ausgezeichnet.

Ulrich Edel verlagerte ab den 1990er seinen Lebensmittelpunkt in die Vereinigten Staaten, um dort im TV tätig zu sein. Mit „Rasputin“ gelang ihm ein meisterhafter Fernsehfilm, der 1996 mit drei Emmies sowie Golden Globes ausgezeichnet wurde. Vier Jahre später erhielt er für seine Co-Produktion bei dem Kinderfilm „Der kleine Vampir“ abermals den Deutschen Filmpreis.

2007 folgte mit dem „Baader Meinhof Komplex“ eine erneute Zusammenarbeit mit Produzent Bernd Eichinger. Die Geschichte über den RAF-Terror ging dabei sogar als deutscher Beitrag für den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ins Rennen. Bereits zwei Jahre später fand das Erfolgsduo Eichinger/Edel noch einmal zusammen, es entstand die autobiografische Verfilmung „Zeiten ändern sich“, welche auf dem Leben des Berliners Rappers Bushido basiert.

Dr. Johann Faust - berühmtester Einwohner von Staufen

  • Wandernder Astrologe, Magier und Alchemist
  • Im süddt. Raum als Arzt, Doktor der Philosophie, Wunderheiler und Wahrsager
  • 1520 erstellte für Bischof von Bamberg ein Horoskop
  • Tod nach chemischen Experimenten im Gasthaus „Zum Löwen“ in Staufen
  • Hauptperson in zahlreichen Sagen und „Faust I + II“ von Johann W. von Goethe

Dr. Johann Faust - berühmtester Einwohner von Staufen

„Es irrt der Mensch, solang er strebt“, ist wohl eine der bekanntesten und meistzitierten Aussagen von Doktor Faustus aus dem gleichnamigen literarischen Werk von Johann Wolfgang von Goethe. Über das tatsächliche Wirken und Schaffen des Magiers ist kaum etwas bekannt, es ranken sich jedoch zahlreiche Sagen und Geschichten um den Doktor.

Er gilt als berühmtester Einwohner des Städtchens Staufen im Markgräflerland. Tatsächlich weisen jedoch nur wenige Quellen auf sein Leben hin. So herrscht selbst über seinen Namen und Geburtsort Uneinigkeit, wahrscheinlich war er unter dem Namen Doctor Jörg Faustus von Haidlberg oder Georgius Faustus von Helmstet als Magier und Alchimist tätig. Er reiste durch viele süddeutsche Städte und führte dort seine magischen Kunststücke auf oder wirkte als Arzt, Goldmacher und Wunderheiler.

Während ihn die Einen bewunderten, betitelten ihn Andere als Hochstapler und Betrüger. Besonders die Kirche stand ihm kritisch gegenüber, nannte ihn gar einen Teufelsbündler.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Ingolstadt, weilte Dr. Faust für längere Zeit in Nürnberg. Man vermutet, dass er später als Goldmacher unter dem Burgherrn von Staufen tätig war. Während dieser Zeit bewohnte er die heutige Fauststube im Gasthaus „Zum Löwen“. Dort starb er auch 1541 bei chemischen Experimenten. Die Explosion bewirkte eine erschreckende Deformierung des Leichnams, es entstand die Vermutung, der Teufel hätte sich seiner Seele bemächtigt.

Die Sagengestalt Dr. Faust ist durch eine unersättliche Wissbegier gekennzeichnet. Dieser Durst nach Erkenntnis bewegt den Gelehrten schließlich zu einem Pakt mit dem Teufel, der in vielen Abenteuern aber auch einem grausamen Tod endete. „Faust I und II“ von Johann Wolfgang Goethe erschien 1808 und gilt heute noch als bedeutendstes Werk der deutschen Literatur und Pflichtlektüre an deutschen Schulen.

Johann Peter Hebel - Mundartdichter und bedeutendste Persönlichkeit der Region

  • Alemannischer Dichter, Theologe und Pädagoge
  • Gilt als bedeutendster alemannischer Mundartdichter
  • Theologiestudium an Universität Erlangen
  • 1798 Ernennung zum außerordentlichen Professor und Hofdiakon in Karlsruhe
  • 1800 erste alemannischen Gedichte
  • Ab 1807 Redaktionsleiter badischer Landkalender, später Rheinländer Hausfreund
  • 1821 Teilnahme Generalsynode Union d. lutherischen-reformierten Kirche in Baden
  • 1824 Veröffentlichung der Biblischen Gedichte

Johann Peter Hebel - Mundartdichter und bedeutendste Persönlichkeit der Region

Hermann Hesse nannte ihn einst den größten deutschen Erzähler, auch Goethe und Tolstoi zählten zu seinen Bewunderern. Für die Markgräfler ist Johann Peter Hebel die bedeutendste Persönlichkeit ihrer Region. Er etablierte die alemannische Mundart in der deutschen Dichtkunst und machte sie weit über die Grenzen hinaus bekannt.

Als Sohn eines Leinenwebers erblickte Hebel am 10.Mai 1760 in Basel das Licht der Welt. Bereits als Einjähriger verlor er seinen Vater und seine jüngere Schwester wegen einer Infektionskrankheit.

Da seine Familie im Sommer in Hausen im Wiesental, im Winter dagegen in Basel wohnte, besuchte Hebel unterschiedliche Schulen. So war er Schüler der Volksschule in Hausen sowie der Lateinschule in Schopfheim. Später drückte er die Schulbank im Basler Gymnasium. In seinem Beisein erlag seine Mutter 1773 einer schweren Erkrankung. Fünf Jahre später begann er ein Theologiestudium in Erlangen, dass er 1778 abschloss.

Im Anschluss an sein Studium arbeitete er zunächst als Hauslehrer in Hertingen. Später war er in Lörrach als Hilfslehrer am Pädagogium tätig. Es folgt die Berufung zum Subdiakon an das Karlsruher Gymnasium, wenig später wird er zum Hofdiakon befördert. 1778 wird Hebel zum außerordentlichen Professor ernannt. Er unterrichtete mehrere Unterrichtsfächer, unter anderem Botanik und Naturgeschichte.

Trotz seiner beruflichen Erfolge quält Hebel eine gewisse Sehnsucht nach seiner Heimat, sodass er 1800 begann diese in den „Alemannischen Gedichten“ zu verarbeiten. Die 32 Gedichte wurden im Wiesentäler Dialekt verfasst und erzählen von der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt der südbadischen Region. Aber auch die Liebe, der Tod oder die Arbeit thematisierte Hebel in seinen Werken. Fast zwei Jahre suchte er nach einem Verleger für die Gedichte, der Karlsruher Verleger Macklot veröffentlichte schließlich 1803 den Band. Die „Alemannischen Gedichte“ feierten große Erfolge, wurden mehrmals sogar neu aufgelegt. Die Rezensionen der Dichter Goethe und Jean Paul etablierten Hebel schließlich in der deutschen Poesie-Elite.

Als Chefredakteur des Rheinischen Hausfreundes verfasste Hebel in den folgenden Jahren regelmäßig Kalendergeschichten, die Anekdoten, Schwänke oder Neuigkeiten beinhalteten. 1818 begann er mit der Arbeit an den „Biblischen Geschichten“, die jahrelang als Lehrbuch für den Religionsunterricht genutzt wurden.

1821 hatte Johann Peter Hebel maßgeblichen Anteil an der Generalsynode zur Union der lutherischen und reformierten Kirche in Baden. Außerdem wird er zum Ehrendoktor der theologischen Fakultät der Universität Heidelberg ernannt. Am 22. September 1826 starb Hebel während einer Dienstreise in Schwetzingen.

Seit 1936 verleiht das Bundesland Baden-Württemberg alle zwei Jahre an Schriftsteller, Übersetzer, Medienschaffenden und Wissenschaftler, die mit dem alemannischen Sprachraum verbunden sind, den Johann-Peter-Hebel-Preis. Obendrein findet in Hebels Heimatgemeinde Hausen im Wiesenthal alljährlich das Hebelfest statt, bei dem auch die Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette feierlich an Persönlichkeiten aus der Oberrheinregion übergeben wird.

Des Weiteren tragen ausgewählte Schulen und Straßen im deutschsprachigen Raum seinen Namen, verschiedene Vereine der Region widmen sich Hebels Leben und literarischem Schaffen.

Ottmar Hitzfeld - erfolgreicher Fußballtrainer aus Lörrach

  • Fußballtrainer, ehemaliger Fußballspieler
  • 1972 und 1973 Schweizer Meister als Spieler mit dem FC Basel
  • 1972 Olympiateilnehmer als Spieler in der deutschen Nationalmannschaft
  • 1996 Welttrainer des Jahres
  • Mehrmaliger Deutscher Meister als Trainer von BVB u. FC Bayern München
  • Zweimaliger Champions-League-Gewinner als Trainer
  • Seit 2008 Nationaltrainer der Schweiz
  • 2010 Ehrenpreis der Bundesliga als bester Trainer

Ottmar Hitzfeld - erfolgreicher Fußballtrainer aus Lörrach

Er gilt als einer der besten Fußballtrainer der Welt. Als einer der wenige Trainer gelang es Ottmar Hitzfeld zweimal mit unterschiedlichen Mannschaften die Champions League zu gewinnen.

Als Sohn eines Zahnarztes wurde Ottmar Hitzfeld am 12. Januar 1949 in Lörrach geboren. Er war der Jüngste von fünf Kindern. Als Elfjähriger begann seine Fußballleidenschaft. Zunächst kickte er beim TuS Stetten, später war er im Kader des FV Lörrach. Es folgte eine Profikarriere beim FC Basel, mit dem er 1972 und 1973 Schweizer Meister wurde.

Im gleichen Jahr schloss Ottmar Hitzfeld sein Staatsexamen in Sport und Mathematik auf Lehramt an der Pädagogischen Hochschule in Lörrach ab. Bei den Olympischen Spielen schoss er entscheidende Tore für die deutsche Nationalmannschaft. Später war er als Spieler beim VfB Stuttgart, sowie den Schweizer Vereinen FC Lugano und FC Luzern tätig. Dort beendete er schließlich 1983 seine aktive Fußballerkarriere.

Ottmar Hitzfeld begann, als Trainer in der Schweiz zu arbeiten und wurde 1985 sogar zum Schweizer Trainer des Jahres gekürt. 1991 wechselte er in die deutsche Bundesliga und gewann mit Borussia Dortmund zweimal die Deutsche Meisterschaft und 1997 schließlich die Champions League. In dieser Zeit wurde er zum Trainer sowie zum Welttrainer des Jahres ernannt.

Zahlreiche Titelgewinne konnte der Trainer auch beim FC Bayern München feiern, den er ab 1998 trainierte. Nachdem er 2004 aus seinem Amt entlassen wurde, war er im Fernsehen als Fußballexperte zu sehen. Drei Jahre später kehrte er nach Bayern zurück und führte die Mannschaft zum Titel der Deutschen Meisterschaft und der Champions League.

Seit dem 01. Juli 2008 ist Ottmar Hitzfeld Nationaltrainer der Schweizer Fußballmannschaft. Und 2010 erhielt er den Ehrenpreis der Deutschen Bundesliga und wurde so offiziell zum bisher besten Fußballtrainer ernannt.

Paula Hollenweger - Heimatdichterin aus Müllheim-Feldberg

  • Heimatdichterin und Sammlerin alter Bräuche
  • 1965 erste Veröffentlichung: Lyrikbändchen "Markgräflerland. Du Land am Rhii"
  • 1967 Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette (als zweite Frau überhaupt)
  • 1975 erster Gedichtsband "Us em Örgeli"
  • 1977 Prosaband "Brot und Wein vom Oberrhein"
  • 1980 Prosaband "Sagen vom Oberrhein"
  • 1980 Bundesverdienstkreuz

Paula Hollenweger - Heimatdichterin aus Müllheim-Feldberg

Die Heimatverbundenheit Paula Kromer Hollenwegers spiegelt sich in all ihren Werken wider, vor allem das Gedicht „Markgräflerland“ macht den Leser ihre große Liebe zur Region deutlich. Wie kaum eine andere rühmt Hollenweger die Landschaft und Natur ihrer Heimat.


Wer chennt das Land vum Schwarzwald bis an Rhii
mit Wälder, Wasser, Weide, Wild und Wii,
wu d Gärte blüeihe, Rose stöhn am Hag
wu d Mensche guet un treu, Markgräflerschlag?

Das liebli Land,wu so vil Freude git
im Rhiichnü wie ne Paradies dolit,
es schenkt eim alles das,was lebenswert,
un was e Menscheherz sich wünscht und gehrt
(Auszug aus dem Gedicht „Markgräflerland“ – Paula Hollenweger)


Ihre Sichtweise ist nicht die einer studierten Poetin, sondern die einer einfachen Bäuerin, einer typischen Markgräflerin. Vielleicht macht gerade das ihre Werke zu etwas ganz Besonderem.

Paula Hollenweger wurde am 3. Oktober 1900 im Müllheimer Ortsteil Feldberg, als Älteste von vier Kindern geboren. Früh wurde ihre dichterische Begabung von Pfarrer und Lehrer entdeckt und gefördert.

Auch nach der Heirat mit Landwirt Wilhelm Kromer 1921, widmete sie sich in späten Abendstunden ihrer Leidenschaft und verfeinerte ihre Fähigkeiten.

Trotzdem war es nicht einfach neben Familie und Arbeit dem Schreiben und der Heimatforschung nachzugehen. Während des zweiten Weltkriegs war sie für beide Töchter und Hof allein verantwortlich. Ihr Ehemann starb 1945 durch einen tragischen Unfall, deshalb wurde der landwirtschaftliche Betrieb aufgelöst.

Ihre Liebe zum Bauerntum und zur Landschaft behielt sie nichtsdestotrotz bei. Während der neu gewonnenen Zeit widmete sich Hollenweger nun auch ihrem forschenden Interesse gegenüber der Geschichte. Sie begann Wörter, Sprichwörter, Redensarten, Sagen und Brauchtum schriftlich festzuhalten, um dem Verschwinden von Sprache und Tradition tatkräftig entgegenzuwirken. In Gedichten thematisierte sie weiterhin vor allem die Natur- und Kulturlandschaft, das Leben im Dorf, die menschlichen Werten und die Hoffnungen der Menschen.

Im Jahre 1965 erschien ihr erster alemannischer Gedichtband „Markgräflerland du Land am Rhii“, dieser sollte für sie einen neuen Lebensabschnitt darstellen. Es folgten weitere Publikationen. So veröffentlichte sie im Jahre 1967 die Feldberger Chronik, ein weit gespannter Beitrag von der Vorgeschichte bis in die Gegenwart. Es folgte 1975 das Werk „Us em Örgli“ mit Zeichnungen ihres Freundes Julius Kibiger.

Ihr Werk „Brot und Wein vom Oberrhein“, mit hochdeutschen Erzählungen und alemannischen Beiträgen, gab der Frenzel Verlag dann fünf Jahre später heraus. Zu guter Letzt war es Paula Hollenweger vergönnt wenige Tage vor ihrem 80.Geburtstag ihr viertes Buch „Sagen vom Oberrhein“ dem Publikum zu präsentieren.

Nicht zu vergessen sind aber auch ihre vielen Mundartspiele, die zum Teil im „Mundart-Theater-Archiv“ des „Bundes Heimat und Volksleben“ aufgenommen wurden. Darüber hinaus dienten ihre Gedichte als Grundlage für zahlreiche Volkslieder. In Sendungen des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart berichtete Paula Hollenweger außerdem von ihren heimatkundlichen Forschungen.

Durch ihren literarischen Erfolg wurden ihr einige Ehrenmitgliedschaften von Heimatvereinen verliehen. Ihre größte Ehrung erfuhr sie an ihrem 80.Geburtstag, an dem ihr vom Freiburger Regierungspräsident Norbert Nothhelfer das Bundesverdienstkreuz überreicht wurde.

Rund drei Wochen später starb Paula Hollenweger am 22.Oktober 1980. Doch Hollenweger blieb alles andere als vergessen, sowohl an ihrem 90. als auch an ihrem 100. Geburtstag fanden Gedenkfeiern statt. Überdies eröffnete ihr Enkelsohn Hans-Dieter Schmid anlässlich ihres 100jährigen Jubiläums das Feldberger Dichterwegli mit Gedichten Markgräfler Mundartdichter.

Julius Kibiger - Kunstmaler aus Müllheim-Feldberg

  • Kunstmaler und –zeichner
  • einer der produktivsten Heimatmaler der Region
  • 1978 Bundesverdienstkreuz
  • 1978 Ehrenbürger der Gemeinde Auggen
  • Benennung der Julius-Kibiger-Straße in Auggen und in Müllheim

Julius Kibiger - Kunstmaler aus Müllheim-Feldberg

Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Julius Kibiger im Jahr 1978, nannte ihn der damalige Regierungspräsident Hermann Person den „Patron des Markgräflerlandes“. Dabei bezog er sich insbesondere auf das große Engagement des Künstlers für die Gemeinde Auggen und den Hebelbund Müllheim. Denn die Traditionen und Menschen der Region lagen dem Landschaftsmaler schon immer sehr am Herzen.

Kibiger wurde am 23. Mai 1903 in Feldberg, heute ein Ortsteil der Stadt Müllheim, geboren. Sein ungewöhnliches künstlerisches Talent wurde bereits in frühen Kindheitstagen vom damaligen Pfarrer Ludwig Götz erkannt und gefördert. Dennoch folgte er dem Wunsch seines Vaters nach einer soliden Ausbildung und absolvierte zunächst eine Malerlehre. Diese schloss er 1922 erfolgreich ab.

Nun konnte er endlich seinem Ziel, Kunstmaler zu werden, nachgehen. Er begann eine Fortbildung an der Kunstgewerbeschule in Basel und wurde später Schüler des bekannten Lörracher Malers Hermann Daur. Während dieser Zeit unternahm er eine sechswöchige Studienreise durch die Kunststädte Italiens. Sie bestärkte ihn in seinen weiteren beruflichen Plänen.

Um eine handwerkliche Basis für seine künstlerische Laufbahn zu schaffen, gründete Kibiger zunächst einen Malerbetrieb in Auggen. Anspruchsvolle Anstriche und gezeichnete Schriftzeichen entwickelten sich bald zu Markenzeichen des Betriebs. Die Bemalung von Truhen, Bauernschränken, Theaterkulissen und Panoramatafeln sowie die Fassadenmalerei bildeten schließlich den Übergang vom Handwerk zum Kunsthandwerk.

Auch in den Kriegsjahren Zweiten Weltkriegs konnte Kibiger sein Talent weiter ausüben. Denn es war ihm vergönnt seinen Wehrdienst als Maler und Zeichner zu leisten. Und während seiner Kriegsgefangenschaft (1945-1946) in Frankreich erhielt er aufgrund seiner Malerei eine Sonderbehandlung.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft nahm Kibiger wieder seine Arbeit in Auggen auf. Inspiriert durch die Lüftlmalerei, die er während seiner Militärzeit in Bayern kennen lernte, begann er im ganzen Markgräflerland die Fassaden seiner Auftraggeber mit diesen Bildern zu schmücken. Hierbei half ihm zudem sein umfangreiches Wissen über Fresko- und Sgraffitotechniken. Wie begehrt seine Wandmalereien damals waren, zeigt sich bei einem Streifzug durch die Region. Denn noch heute gibt es kaum eine Gemeinde, in der sich nicht mindestens ein Werk des Meisters entdecken lässt. Der Erfolg jener ersten Nachkriegsjahre verhalf ihm, sich nun vollständig als Kunstmaler zu etablieren.

Um die zahlreichen Aufträge bewältigen zu können, benötigte er schon bald größere Räumlichkeiten. Diese Gelegenheit nutzte Kibiger, um sich als Architekt zu erproben und verwirklichte sein neues Atelier nach eigenen Plänen – natürlich in Auggen.

Denn eine aktive Beteiligung am gesellschaftlichen Leben seines Heimatdorfes war für Kibiger ganz besonders wichtig. Gemeinsam mit seiner Tochter Gerda entwarf er die Auggener Tracht, mit der Mitbegründung des Winzerfestes engagierte er sich für neue Pfarrglocken und als einer der Gründer des Hebelbundes Müllheim brachte er seine Verbundenheit mit den Markgräfler Traditionen zum Ausdruck.

Seine zweite Leidenschaft, das Erkunden fremder Länder, lebte Kibiger seit Anfang der 60er-Jahre auf ausgedehnten Reisen voll aus. Ob Europa, der Orient oder Afrika, immer wieder zog es ihn mit vollen Skizzenbüchern zurück ins Markgräflerland.

Die Motive seiner Werke blieben dabei überwiegend dieselben. Ganz der Heimat verbunden handeln sie von Menschen bei der Arbeit oder auf dem Feld, trinkfreudigen Zechern, historischen Personen, Sagengestalten, Hausheiligen und Schutzpatronen. Denn schließlich malte Kibiger nicht für Museen oder Biennalen, sondern für die Menschen seiner Heimat.

Ehrungen wie die silberne Verdienstmedaille der Gemeinde Auggen, das Bundesverdienstkreuz und die Ehrenbürgerwürde blieben bei soviel Liebe zur Heimat nicht aus.

Inmitten Kibigers erfolgreichem Wirken ereilte ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Mit dem plötzlichen Tod seiner Frau Mina schien er nicht nur seine langjährige Lebenspartnerin, sondern auch die Schaffenskraft verloren zu haben. Zwar brachte er noch einige wenige Werke zu Papier, aber der für ihn typische Pinselstrich war nicht mehr derselbe. Nur zwei Jahre später starb Julius Kibiger am 19. Februar 1983 nach kurzem Krankenhausaufenthalt in Müllheim.

Aber in Vergessenheit werden er und sein Oeuvre mit etwa 4000 Werken gewiss nicht gelangen. Kurz nach seinem Tod rief seine Tochter Gerda Sehringer-Kibiger den "Freundeskreis Julius Kibiger" ins Leben. Alte Freunde und Bekannte treffen sich noch heute jedes Jahr an Christi Himmelfahrt, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen und neue Ausstellungen oder Projekte rund um Julius Kibiger zu verwirklichen.

Dieter Müller - berühmter Sternekoch aus Auggen

  • Sternekoch
  • 1974 erster Michelinstern
  • 1982 „Koch des Jahres“ der Champagnerfirma Krug
  • 1988 „Koch des Jahres“ des Restaurantführers Gault-Millau und Einordnung als einer der 16 besten Köche der Welt
  • 1989 Bis heute unübertroffene Höchstbewertung von 19,5 Punkten durch den Gault-Millau
  • 1997 dritter Michelinstern
  • 1998 „Koch des Jahres“ der Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker
  • 2000 als erster Deutscher Kochbuchpreis Prix la Mazille International
  • 2003 höchste gastronomische Auszeichnung der USA Five Star Diamond Award
  • 2009 Witzigmann-Preis für sein Lebenswerk

Dieter Müller - berühmter Sternekoch aus Auggen

Der Sternekoch Dieter Müller zählt zu den berühmtesten Köchen der Welt und ist einer der Köche des 20. Jahrhunderts. Seinen ersten Michelinstern bekam er im Jahr 1974 zusammen mit seinem Bruder Jörg Müller. Nachdem er 1989 vom Gault Millau zu den 16 besten Köchen der Welt ernannt wurde, erfüllte sich 1997 ein Lebenstraum für ihn: der dritte Michelinstern.

Dieter Müller wurde am 28. Juli 1948 in Auggen geboren und stammt aus einer Gastronomenfamilie. Im Jahr 1966 schloss er seine Kochlehre mit Auszeichnung ab und arbeitete zwei Jahre lang im elterlichen Betrieb. Während seiner Bundeswehrzeit wurde Müller bereits nach sechs Monaten für die beste Bundeswehrküche ausgezeichnet.

Im Anschluss an seinen Wehrdienst entwickelte er seine Fertigkeiten am „Hotel Schweizerhof“ in Bern weiter. Nach einer Zwischenstation auf Korfu stieß Müller 1973 zum Team seines Bruders in den „Schweizer Stuben“ in Wertheim-Bettingen. Bereits 1974 erhielten die Brüder Müller ihren ersten Michelinstern und drei Jahre später den zweiten. Nachdem sein Bruder Jörg 1981 die "Schweizer Stuben" verließ, um auf Sylt sein eigenes Gourmet-Restaurant zu betreiben, führte Dieter Müller diese als alleiniger Küchenchef bis 1990 weiter.

Für seine Kochkunst erhielt Müller in dieser Zeit zahlreiche Auszeichnungen. So war er 1982 „Koch des Jahres“ der Champagnerfirma Krug und 1988 des Restaurantführers Gault-Millau. Dieser zählte ihn zu den 16 besten Köchen der Welt und bewertete 1989 seine Küche mit 19,5 Punkten. Diese absolute Höchstbewertung hatte zuvor noch kein deutscher Spitzenkoch erreicht und sie ist bis heute unübertroffen. Ebenfalls 1988 veröffentlichte Dieter Müller sein erstes Buch „Das Dieter Müller Kochbuch“, das im folgenden Jahr mit der Goldmedaille der Gastronomischen Akademie Deutschlands ausgezeichnet wurde.

Von 1990 bis 1992 war Müller dann in der ganzen Welt unterwegs und kochte unter anderem in Japan, Australien, den USA, in Frankreich und in Thailand. Anschließend eröffnete Dieter Müller im Schlosshotel Lerbach in Bergisch Gladbach das „Gourmet-Restaurant Dieter Müller“, wo er 16 Jahre lang Küchenchef und Patron war.·Dort wurde er 1993 für seine Kochkunst mit dem ersten und bereits ein Jahr darauf mit dem zweiten Michelinstern ausgezeichnet. Dann der "Ritterschlag": Müllers Restaurant wurde 1997 mit dem dritten Stern geadelt, diese Auszeichnung erhielten weltweit nur 32 weitere Köche, davon zwei in Deutschland.

Die renommierte Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker kürte ihn 1998 zum "Koch des Jahres". Sie bewertete sein Restaurant als „in jeder Hinsicht perfekt“. Für sein Kochbuch „Geheimnisse aus meiner Drei-Sterne-Küche“ wurde er als erster Deutscher mit dem Kochbuchpreis „Prix la Mazille International“ ausgezeichnet. Und 2003 erhielt er die höchste gastronomische Auszeichnung der USA, den „Five Star Diamond Award“. Ab 2005 führte Müller auch eine Kochschule und im selben Jahr durfte er als erster deutscher Koch eine Rose auf seinen Namen taufen.

Nachdem Dieter Müller im Februar 2008 die Küchenleitung seines Restaurants an Nils Henkel übergeben hatte, beendete er im Februar 2010 seine Tätigkeit im Schlosshotel Lerbach und der Kochschule. Ein Jahr zuvor erhielt er für sein Lebenswerk den "Eckart Witzigmann-Preis 2009“.

In der Folge eröffnete Müller 2010 auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa das Restaurant „Dieter Müller“, wo er an 70 Tagen im Jahr selbst kocht. Müller lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Odenthal, einer Nachbargemeinde von Bergisch Gladbach.

Markus Pflüger - Mitstreiter Gustav Struves bei der Märzrevolution 1848 aus Lörrach

  • Revolutionär und liberaler Politiker
  • Wegbereiter für Badische Revolution unter Gustav Struve
  • 1871-1903 Abgeordneter des Badischen Landtages
  • 1874-1889 Abgeordneter des Deutschen Reichtages

Markus Pflüger - Mitstreiter Gustav Struves bei der Märzrevolution 1848 aus Lörrach

Die badische Revolution 1848/1849 fand in ihrer ersten Phase auch in Lörrach statt. Unter Gustav Struve wurde die Republik ausgerufen, später schlugen preußische Truppen die Aufständischen nieder. Markus Pflüger hatte großen Anteil an den revolutionären Bestrebungen.

Am 8. Mai 1824 erblickte er in Lörrach das Licht der Welt. Nachdem Pflüger seine Schule am Lörracher Pädagogium abschloss, verbrachte er mehrere Lehr- und Wanderjahre in Frankreich, England und der Schweiz. Später arbeitete er als Wirt im Gasthaus „Hirschen“ in der südbadischen Stadt.

Als Vorsitzender des Komitees für Volksbewaffnung und Hauptmann der Bürgerwehr war Pflüger bereits als junger Mann politisch aktiv. Er war Mitstreiter von Gustav Struve während der Märzrevolution 1848 in Baden. Nach deren Niederschlagung durch preußische Truppen, flüchte Markus Pflüger in die Schweiz.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat war er von 1871-1903 als Abgeordneter des Badischen Landtages, später gar Abgeordneter des Deutschen Reichtages. Neben seinem politischen Engagement, setzte sich der Lörracher auch für soziale Belange ein, so war er am Bau der Wiesentalbahn beteiligt, gründete die Freiwillige Feuerwehr in seiner Gemeinde mit und arbeitete im Kirchengemeinderat.

Am 05. September 1907 starb Markus Pflüger in Lörrach. Heute trägt eine bedeutende Straße in Lörrach seinen Namen, seit 2010 ist die Verleihung des Markus-Pflüger-Preises an verdiente Bürger der Stadt geplant.

Johann August Sutter - berühmtester Auswanderer der Region aus Kandern

  • Kalifornischer Ländereienbesitzer, Gründer von Neu-Helvetien
  • Auch General Sutter oder Kaiser von Kalifornien genannt
  • Nach Firmenkonkurs Auswanderung nach Kalifornien
  • Verfilmung seines Lebens in „Kaiser von Kalifornien“ von Luis Trenker

Johann August Sutter - berühmtester Auswanderer der Region aus Kandern

Johann August Sutter ist wohl der berühmteste Auswanderer der Region. Nach wirtschaftlichen Pleiten in Deutschland ließ er sich nach unzähligen Reisen in Kalifornien nieder und gründete seine eigene Kolonie. Der so genannte Goldrausch zerstörte jedoch später seine Existenz.

Als Sohn eines Papiermachers wurde Johann August Sutter am 28. Februar 1803 in Kandern geboren. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre in Basel und war später als Handelscommis bei Salzfaktor Aeschlimann tätig. In Burgdorf im Kanton Bern eröffnete er schließlich sein eigenes Tuchwarengeschäft.

Als Sutter der wirtschaftliche Konkurs und polizeiliche Verfolgung drohte, wanderte er 1834 aus. Er hinterließ seine Frau und vier Kinder. Seine Reise führte von Frankreich, über Hawaii nach Kalifornien, das zum damaligen Zeitpunkt unter mexikanischer Herrschaft stand.

Ab 1839 baute er sich im Sacramento-Tal seine eigene Kolonie auf und gründete Neu-Helvetien. Sutter vertrieb die ortsansässigen Indianer und legte die Befestigung Sutter´s Fort an. Der Deutsche erlangte in dieser Zeit umfangreichen Grundbesitz und mehrte seinen Reichtum. Als Kaiser von Kalifornien führte er hunderte Angestellte.

Als 1848 Gold auf dem Gebiet seiner Kolonie entdeckt wird, fielen unzählige Goldgräber ein und verwüsten Sutters Besitztümer. Der so genannte Goldrausch setzt ein und zerstört die Existenz des Kaisers von Kalifornien völlig. Er starb verarmt am 18. Juni 1880 in Washington D.C.

Sein aufregendes Leben nutze Luis Trenker als Vorlage für seinen Film „Kaiser von Kalifornien“, der 1936 veröffentlich wurde. Stefan Zweig setze Sutter im Essayband „Sternenstunden der Menschheit“ mit der Skizze „Die Entdeckung Eldorados“ ein literarisches Denkmal.

Martin Waldseemüller - Kartograf aus Schallstadt-Wolfenweiler

  • Bedeutender Kartograf der Renaissance
  • Studium der Mathematik und Geografie in Freiburg
  • Professor der Kosmologie im Kloster St. Didel (Saint-Diés-des-Vosges)
  • 1. Weltkarte mit Bezeichnung „Amerika“ für die westliche Landmassen

Martin Waldseemüller - Kartograf aus Schallstadt-Wolfenweiler

Ein Fehler des südbadischen Kartografen Martin Waldseemüller gab Amerika seinen heutigen Namen. In seiner Weltkarte aus dem Jahre 1507 werden die westlichen Landmassen erstmals als Amerika bezeichnet, benannt nach dem italienischen Seefahrer Amerigo Vespucci.

Als Sohn eines Metzgers wurde Waldseemüller 1470 in Schallstadt-Wolfenweiler geboren. Er studierte an der Universität Freiburg Mathematik und Geografie und beschäftigte sich später mit der Kosmologie am Gymnasium Vosagense in Saint-Dié, wo er auch als Kartograf arbeitete.

An der Universität Freiburg lernte Waldseemüller den Elsässer Matthias Ringmann kennen, mit dem er nach Beendigung seines Studiums nach Saint-Dié reiste. Ringmann, der an der Erstellung der Weltkarte beteiligt war, gilt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen als der eigentliche Motor der Namensgebung.

1507 schuf er sein bekanntestes Werk - eine dreiteilige, kartographische Arbeit, die erstmals die Bezeichnung Amerika nutzte. Die gesamte Publikation bezog sich auf die Entdeckungsreisen des Seefahrers Vespucci und wurde dem Kaiser Maximilian I gewidmet. Die Weltkarte, die aus 12 rechteckigen Einzelstücken bestand, betitelte erstmals die „Neue Welt“ als Amerika, da sich Ringmann, wohl gegen den Widerstand Waldseemüllers, durchsetzte und Vespucci einen maßgeblichen Anteil bei der Entdeckung des Westens zusprach.

Ringmann begründete die Namensgebung in seiner Cosmographiae Introductio folgendermaßen: "Nun in Wahrheit wurden diese Teile der neuen Welt besonders erkundet und ein weiterer Teil von Americus Vesputius entdeckt […] und es ist nicht einzusehen, warum jemand es verbieten sollte, das neue Land Amerige, Land des Americus, zu nennen, nach seinem Entdecker Americus, einem besonders scharfsinnigen Mann, oder America, da sowohl Europa als auch Asien ihre Namen von Frauen haben […]". Nach einer Quelle aus dem Opusculum Geographicum Johannes Schöners hat Vespucci selbst direkten Einfluss auf die Namensgebung genommen.

Wohl deshalb widerrief Waldseemüller bereits 1513, nach dem Tod Ringmanns, die Namensgebung und verzichtete in folgenden kartografischen Arbeiten auf die Bezeichnung Amerika. Diese hatte sich, vor allem durch in der breiten Öffentlichkeit jedoch bereits durchgesetzt, sodass der Kontinent bis heute diesen Namen trägt.

Im Jahr 2007 wurde die Weltkarte für 10 Millionen US-Dollar an die Library of Congress in Washington verkauft. Das ist die höchste Summe, die bisher jemals für ein kartografisches Werk ausgegeben wurde.

Für die damalige Wissenschaft war das kartografische Werk von großer Bedeutung. Man sah sie als als bahnbrechendes Vorbild an, nach dem sich zukünftige Arbeiten zu richten hätten. Es stellte erstmals die Großartigkeit und Dimension der Erdkugel dar.

Zudem rätselt die heutige Wissenschaft, woher Waldseemüller schon 1507 von einem großen Ozean jenseits von Amerika wusste und warum er eine zweite Karte publizierte, auf der Südamerika als ein Teil Asiens und damit nicht mehr als eine „Insel" verzeichnet ist. Es wird vermutet, dass es sich um geografische Kenntnise handelte, die in gewissen Kreisen, wie z.B. unter portugiesischen Seglern der Zeit, als bestätigt galten.

1520 starb Martin Waldseemüller als bedeutender und anerkannter Kartograf seiner Zeit in Saint-Dié.

Herbert Wernicke - berühmter Opernregisseur aus Auggen

  • Bedeutender zeitgenössischer Opernregisseur, Bühnen- und Kostümbildner
  • Musikstudium in Braunschweig und Bühnenbild-Studium in München
  • Seit 1993 Inszenierungen bei Salzburger Festspielen
  • 2001 Bayrischer Theaterpreis für „Actus Tragicus“
  • 2002 Europäischer Kulturpreis

Herbert Wernicke - berühmter Opernregisseur aus Auggen

Der Auggener Opernregisseur zählt zu den wichtigen zeitgenössischen Künstlern der Musikbranche. Den Mittelpunkt seines Arbeitens und später auch seines Lebens bildete für Wernicke die Schweizer Metropole Basel.

Am 24.03.1946 wurde Herbert Wernicke in Auggen geboren. Im Anschluss an sein Musikstudium in Braunschweig studierte Herbert Wernicke Bühnenbild an der Akademie in München. Dies prägte auch seine anfängliche Arbeit. In Wuppertal und Landshut war er zunächst als Bühnen- und Kostümbildner tätig. 1978 arbeitete er erstmals in Darmstadt als Opernregisseur. Es folgten Aufträge in Mannheim, Berlin, Hamburg, Amsterdam und Paris. Ab 1984 begann er, regelmäßig eigene Projekte am Theater in Basel umzusetzen. Später verlagerte Wernicke auch sein Lebensmittelpunkt in die Schweizer Metropole.

1991 inszenierte er in Brüssel erstmalig den „Ring der Nibelungen“, seit 1993 verwirklichte er zahlreiche Stücke bei den Salzburger Festspielen. Aber auch die internationale Bühne konnte der Auggener erobern, so führte er Engagements an den Opernhäusern von Venedig, Madrid, Barcelona und London. 2001 wurde „Die Frau ohne Schatten“ an der Metropolitan Opera in New York aufgeführt. Als Leitmotiv seiner Arbeiten galt ein großer, schwarzer Konzertflügel, der in all seinen Projekten auf unterschiedliche Weise genutzt wurde.

2001 erhielt Herbert Wernicke den Bayrischen Kulturpreis für „Actus Tragicus“, ein Jahr später wurde ihm der Europäische Kulturpreis verliehen.

Während eines Engagements am Theater in Basel starb Wernicke überraschend am 16. April 2002. Seine bereits begonnenen Arbeiten wurden in fragmentarischer Form trotzdem aufgeführt.

Berühmte Gäste und Verehrer des Markgräflerlandes

Als perfekter Ort zum Verweilen kann das Markgräflerland auf unzählige berühmte Gäste und Verehrer blicken, die gern in der Region Urlaub machten und machen oder gar ihren Wohnsitz hier gefunden haben. Hier eine kleine Auswahl berühmter Gäste und Verehrer:

Emil Bizer - Maler aus Pforzheim, der in Badenweiler lebte

  • Maler
  • Lebte seit 1912 in Badenweiler
  • Seit 1928 Mitglied der Badischen Seccion und des Deutschen Künstlerbundes
  • Nationalsozialisten erklären Werke als „entartete Kunst“
  • Hauptmotiv seiner Werke: Markgräfler Landschaft
  • 1954 Hans-Thoma-Preis

Emil Bizer - Maler aus Pforzheim, der in Badenweiler lebte

Emil Bizer gilt als DER Markgräfler Maler schlechthin. Das Hauptmotiv seines Arbeitens war die Natur und Menschen der südbadischen Region. Heute spekuliert man, dass Bizer der internationale Durchbruch nur aufgrund der Nationalsozialisten verwehrt blieb.

Am 05.08.1881 erblickt Bizer in Pforzheim das Licht der Welt. Zunächst absolvierte er eine kaufmännische Lehre, bevor er sich länger in London und Paris aufhielt. 1904 ließ er sich in Baden-Baden nieder und arbeite bei einem Holzschneider, gleichzeitig besuchte er Kurse an der Kunstakademie in Karlsruhe. Ab 1911 stellte Bizer seine Werke regelmäßig öffentlich aus.

Emil Bizer gilt als DER Markgräfler Maler, da seine Werke meist die Landschaft der Region und deren Bewohner darstellten. Der Künstler lebte ab 1912 in Badenweiler und fertigte dort unzählige Radierungen, Lithografien und expressive Holzschnitte an. Er experimentiere mit verschiedenen Kunststilen und wählte auch sozialkritische Themen. Später wandte sich Bizer fast gänzlich der Landschaftsmalerei zu. Klare reduzierte Formen und kräftige Farben wurden sein Markenzeichen.

1928 wurde der Maler Mitglied in der Badischen Secession und dem Deutschen Künstlerbund. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten galt Bizers Kunst als „entartet“ und er konnte nur noch im Privaten künstlerisch tätig sein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Emil Bizer Vorsitzender der Badischen Seccesion und 1949 zum Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Freiburg ernannt. Wenige Jahre vor seinem Tod erhielt der Maler den renommierten Hans-Thoma-Preis.

Am 09.03. 1957 starb Bizer in Badenweiler. Heute ist ihm ein eigenes Kunstkabinett im Markgräfler Museum in Müllheim gewidmet.

Rolf Junghanns - Musiker aus Gotha, der in Bad Krozingen lebte und arbeitete

  • Pianist und Musikwissenschaftler
  • Studium bei Fritz Neumeyer an der Freiburger Musikschule
  • Seit 1970 Professor an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel
  • 1986 Gründung der „Friedenauer Kammerkonzerte“ in Berlin
  • Rege Konzert- und Rundfunktätigkeit im In- und Ausland
  • Erbe und Betreuer der „Sammlung historischer Tasteninstrumente Fritz Neumeyer“

Rolf Junghanns - Musiker aus Gotha, der in Bad Krozingen lebte und arbeitete

Als ehemaliger Schüler von Fritz Neumeyer wurde Rolf Junghanns schnell sein treuer Freund und Musikkollege. Er erbte schließlich die Sammlung historischer Tasteninstrumente des Saarbrückers und verwaltete es nach seinem Tod gemeinsam mit Bradford Tracey.

Am 19.08.1945 wurde Rolf Junghanns im thüringischen Gotha geboren. An der Freiburger Musikhochschule studierte er bei Fritz Neumeyer historische Tasteninstrumente und Generalbass. Ab 1970 unterrichtete er selbst an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel.

Wenig später gründete er mit seinem ehemaligen Schüler Bradford Tracey ein musikalisches Duo, mit dem sie durch Kanada, den USA und zahlreiche europäische Länder tourten. Gemeinsam riefen sie 1986 die „Friedenauer Kammerkonzerte“ in Berlin ins Leben, die bis heute noch stattfinden.

Nach Fritz Neumeyers Tod erbte Junghanns dessen Sammlung historischer Tasteninstrumente in Bad Krozingen und betreute diese gemeinsam mit Bradford Tracey. Am 11.04.1993 verstarb er in Bad Krozingen.

Annette Kolb - Münchner Autorin die in Badenweiler lebte

  • Schriftstellerin
  • 1913 literarischer Durchbruch mit „Das Exemplar“
  • Ab 1923 zeitweilig in Badenweiler wohnhaft
  • Aktives Engagement für deutsch-französische Völkerverständigung
  • 1959 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 1961 Ritter der französischen Ehrenlegion

Annette Kolb - Münchner Autorin die in Badenweiler lebte

Anette Kolb galt in der Weimarer Republik als eine der bedeutendsten Schriftstellerin ihrer Zeit. Rainer Maria Rilke und René Schickele zählten zu ihren Bewunderern. Vor allem ihr politisches Engagement für die deutsch-französische Freundschaft prägte ihr Leben und schriftstellerisches Arbeiten.

Am 03.03.1870 wurde Annette Kolb als dritte Tochter des Gartenarchitekten Max Kolb und der Pariser Pianistin Sophie Kolb-Davin in München geboren. Ihre ersten Schuljahre verbrachte sie in der Klosterschule Thurnfeld bei Hall in Tirol, später besuchte sie ein Lehrinstitut in München.

Das erste Buch „Kurze Aufsätze“, welches sie selbst finanzierte, veröffentlichte sie 1899. Ihr großer literarischer Durchbruch gelang ihr 1913 mit „Das Exemplar“, wofür sie den Theodor-Fontane-Preis erhielt. Rainer Maria Rilke schwärmte bereits damals von dem Schaffen der Schriftstellerin.

Annette Kolb nannte sich gern „Tochter zweier Vaterländer“. Ihre Binationalität kennzeichnete nicht nur ihr sozialen Lebens, es charakterisierte auch ihr literarisches und politisches Arbeiten. Sie setzte sich stets nachhaltig für Frieden und deutsch-französische Verständigung ein. 1916 wurde ihr wegen einer pazifistischen Kund- gebung durch das bayrische Kriegsministerium eine Brief- und Reisesperre verhängt. Kolb begab sich anschließend ins Exil in die Schweiz.

1923 wurde sie in Badenweiler wohnhaft. Dort lebte sie in direkter Nachbarschaft zum elsässischen Schriftsteller René Schickele. Zu ihm und seiner Familie baute sie eine tiefe Freundschaft auf. In Badenweiler lernte sie auch den dort lebenden Maler Emil Bizer kennen, mit dem sie ebenfalls eine enge Freundschaft verband.

Ihre Bedeutung im literarischen Literaturkreis wuchs stetig, als ihr bekanntestes Werk zählt der Roman „Die Schaukel“, der 1936 veröffentlicht wurde.

Der Nationalsozialismus in Deutschland zwang sie schließlich zur Emigration in die USA, wobei sie nach dem Zweiten Weltkrieg wieder nach Deutschland zurückehrte.

Die für ihre unkonventionelle Haltung bekannte Schriftstellerin erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihr politisches Engagement. 1959 wurde ihr das Große Verdienst- kreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, zwei Jahre später schlug man sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion.

Annette Kolb starb am 03.12.1967 in München.

August Macke - Maler aus Meschede, der viele Urlaube in Kandern verbrachte

  • Expressionistischer Maler
  • Mitglied der Blauen Reiter
  • Experimenteller Kunststil, vielfältige Stilformen
  • Mehrere Kunstreisen nach Italien, Paris, Tunesien
  • Verbrachte regelmäßig kreative Wochen in Kandern
  • Tod an der Front im 1. Weltkrieg

August Macke - Maler aus Meschede, der viele Urlaube in Kandern verbrachte

August Macke gilt als einer der bekanntesten deutschen Maler des Expressionismus. In seinen Werken experimentierte er mit unterschiedlichen Kunststilen und vereinte verschiedene Strömungen. Seine farbintensiven Bilder stellen oftmals Menschen in Alltagssituationen dar und strahlen eine positive Grundstimmung aus.

Am 03.01.1887 wurde August Robert Ludwig Macke in Meschede im Hochsauerland als Sohn eines Bauunter nehmers geboren. Zunächst besuchte er das Gymnasium in Köln, eher er auf das Realgymnasium in Bonn wechselte. Während seiner Schulzeit lernte er seine zukünftige Ehefrau Elisabeth Gerhardt kennen, die später seine Muse wurde.

1904 verließ Macke vorzeitig die Schule und begann eine Ausbildung an der Kunstakademie Düsseldorf. In Berlin hielt er sich ebenfalls mehrere Monate auf, um bei Lovis Corinth an Kunstseminaren teilzunehmen.

Bereits in den Jugendjahren verbrachte Macke unzählige kreative Urlaube in Kandern, meist auf Besuch bei seiner Schwester oder Mutter. "Ich kenne keinen Ort, der derart klassische Motive aufzuweisen hätte wie dieses herrliche Kandern", schwärmte er einst in einem Brief. Viele Werke wurden in der Region angefertigt.

1911 schloss August Macke sich der Künstlervereinigung „Blauer Reiter“ an und nahm im Zuge dessen an zwei renommierten Ausstellungen teil. In den folgenden Jahren wurde Macke auch international bekannt, er stellte seine Werke in angesehenen Galerien aus und organisierte selbst Expositionen. So ging von ihm die Initiative für die Ausstellung „Rheinischer Expressionisten“ 1913 in Bonn aus.

Sein künstlerisches Schaffen wird durch die Verwendung leuchtender, harmonierender Farben und einem raschen stilistischen Wandel charakterisiert. In seinen Bildern experimentierte er mit den neuen Malstilen und vielfältigen Strömungen. Neben den zahlreichen Portraits seiner Ehefrau kennzeichnen Darstellungen des Alltags Mackes Arbeiten.

Im August 1914 wurde der Expressionist zum Kriegsdienst in den Ersten Weltkrieg eingezogen, bereits einen Monat später fiel Macke als Kompanieführer bei Perthes-les-Hurlus.

Seit 1959 wird der August-Macke-Preis in seiner Heimat vergeben, außerdem befindet sich in Bonn das Museum August-Macke-Haus.

Fritz Neumeyer - Musikwissenschaftler und Komponist aus Saarbrücken, der in Bad Krozingen lebte

  • Cembalist, Pianist, Musikwissenschaftler und Komponist
  • Studierte Musiktheorie, Orchesterleitung und Musikwissenschaften
  • Ab 1930 Sammlung historischer Tasteninstrumente
  • 1933 Gründung der „Saarbrücker Vereinigung für Alte Musik“
  • Ab 1968 Professor an der Musikhochschule in Freiburg
  • Seit 1993 Fritz-Neumeyer-Akademie, -Preis u. -Tage für Alte Musik

Fritz Neumeyer - Musikwissenschaftler und Komponist aus Saarbrücken, der in Bad Krozingen lebte

Fritz Neumeyer gilt als einer der Väter der sogenannten historischen Aufführungspraxis von Konzerten. Neben seinen eigenen Darbietungen der Alten Musik machte er sich auch mit seiner Sammlung historischer Tasteninstrumente national einen Namen.

Als Sohn eines Weinhändlers wurde Fritz Neumeyer am 02.07.1900 in Saarbrücken geboren. Mit 19 Jahren begann er ein Studium der Musiktheorie und Orchesterleitung in Berlin. Gleichzeitig widmet sich Neumeyer den Musikwissenschaften an der Kölner Hochschule. Ab 1924 war er als Kapellmeister und Chorleiter am Stadttheater in Saarbrücken tätig.

Ein Meilenstein seiner Laufbahn war das Treffen mit dem renommierten Musikforscher Curt Sachs. Er inspirierte ihn zu seiner Sammlung von historischen Tasteninstrumenten, die er ab 1930 betrieb und die heute in Bad Krozingen ausgestellt wird.

1933 gründete Fritz Neumeyer die „ Saarbrücker Vereinigung für Alte Musik“, zwei Jahre später begann er selbst im Kammertrio mit Gustav Scheck und August Wenzinger zu musizieren. Später war er zunächst als Professor an der Berliner Musikhochschule, anschließend an der Musikhochschule in Freiburg tätig.

Während seiner musikalischen Laufbahn war Neumeyer außerdem Mitglied in dem Kammerorchester Capella Coloensis sowie bei den Wiener Solisten. Ab 1968 bis zu seinem Tod trat der Musikwissenschaftler gemeinsam mit seinem Schüler Rolf Junghanns als erfolgreiches Cembalo-Duo auf.

Die Stadt Saarbrücken gründete 1993 die Fritz-Neumeyer-Akademie für Alte Musik, die den gleichnamigen Preis vergibt und die Tage für Alte Musik veranstaltet.

Das Schloß in Bad Krozingen präsentiert außerdem die „Sammlung historischer Tasteninstrumente Neumeyer-Junghanns-Tracey“, die bis zuletzt von Rolf Junghanns und Bradford Tracey betreut wurde.

Fritz Raschig - Chemiker aus Brandenburg a.d. Havel, der bei Ölbohrungen auf die Heilquellen in Bad Krozingen stieß

  • Chemiker und Politiker
  • 1891 Gründung der chemischen Fabrik Raschig GmbH in Ludwigshafen-Mundheim
  • 1914 Patent auf Raschig-Ring
  • 1918 Fund der Kohlensäurequellen nach Erdölbohrungen in Bad Krozingen
  • 1927 Auszeichnung des Vereins Deutscher Chemiker

Fritz Raschig - Chemiker aus Brandenburg a.d. Havel, der bei Ölbohrungen auf die Heilquellen in Bad Krozingen stieß

Der Chemiker Fritz Raschig veranlasste 1918 in Bad Krozingen Ölbohrungen, um sich die Versorgung mit Rohteer zu sichern. Dabei wurde eine Kohlensäurequelle entdeckt, die Grundstein für den Kurbetrieb des Ortes war.

Am 08. Juni 1863 wurde Raschig in Brandenburg an der Havel als Ältestes von insgesamt 13 Kindern geboren. Der Vater war Besitzer einer Tuchmacherfabrik in seinem Heimatort und unterstütze schon zeitig Raschigs naturwissenschaftliches Interesse. Bereits in seiner Kindheit besaß er sein eigenes Chemie-Labor.

Seit 1881 studierte Raschig Chemie an der Universität in Berlin, absolvierte zwischenzeitlich ein Semester in Heidelberg beim renommierten Chemiker Robert Wilhelm Bunsen. Später war er dann bei BASF tätig. 1891 gründete der junge Naturwissenschaftler seine eigene Chemische Fabrik in Ludwigshafen.

Ein Meilenstein in der chemischen Verfahrenstechnik gelang Fritz Raschig 1914 als er das Patent auf den sogenannten Raschig-Ring erhielt, mit dem Rohcarbosäure in seine Bestandteile zerlegt werden kann.

1918 erwarb Raschig schließlich die Chemische Fabrik Dr. Wirth, Walthausen und Schulz in Bochum-Werne. Um die Versorgung mit Rohteer zu sichern, ließ er in Bad Krozingen nach Erdöl bohren, wobei jedoch eine Kohlensäurequelle entdeckt wurde. Diese gilt als Grundlage des heutigen Kurbetriebs in dem Markgräfler Ort.

Neben der Ernennung zum Doktor der Ingenieurwissenschaften ehrenhalber an der Technischen Universität Darmstadt, erhielt Raschig 1927 die Liebig-Denkmünze des Vereins Deutscher Chemiker.

Am 04. Februar 1928 starb Fritz Raschig in Duisburg.

Walter Scheel - Bundespräsident a.D. und Außenminister aus Solingen, der heute in Bad Krozingen lebt

  • Liberaler Politiker, ehemaliger Bundesminister und Bundespräsident der BRD
  • 1974 neun Tage im Amt des geschäftsführenden Bundeskanzlers
  • 1974-1979 4. Bundespräsident der BRD
  • Auszeichnung mit über 60 nationalen und internationalen Orden
  • Seit 2009 in Bad Krozingen wohnhaft

Walter Scheel - Bundespräsident a.D. und Außenminister aus Solingen, der heute in Bad Krozingen lebt

Im Ausland war Walter Scheel als „Mister Bundesrepublik“ bekannt. Als Bundesaußenminister prägte er in den 1970er Jahre die Politik der Entspannung und Annäherung mit dem Osten. In seinem späteren Amt als Bundespräsident war Scheel für seine Geradlinigkeit, aber auch seinen Humor bekannt.

Am 08.07. 1919 wurde Walter Scheel als Sohn eines Stellmachers in Solingen geboren. Nachdem er 1938 sein Abitur abgeschlossen hatte, absolvierte er eine Banklehre bei der Volksbank in Solingen. Später leistete er seinen Kriegsdienst und diente im Zweiten Weltkrieg als Oberleutnant der Luftwaffe.

In den 1950er Jahren arbeitete Walter Scheel als Geschäftsführer verschiedener Industrieverbände und selbstständiger Wirtschaftsberater. 1958 gründete er mit Kollegen die Firma M&A InterFinanz in Düsseldorf.

Seit 1946 war Scheel aktives Mitglied der FDP und wurde unter der Regierung von Konrad Adenauer zum Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit ernannt. In der ersten sozialliberalen deutschen Bundesregierung arbeitete er im Kabinett von Willy Brandt als Bundesminister des Auswärtigen Amtes sowie als Vizekanzler. 1971 besuchte der Politiker als erster deutscher Außenminister Israel. Gemeinsam mit dem Bundeskanzler Brandt galt Scheel als Initiator der Entspannungs- und neuen Deutschland- politik. Walter Scheel wurde 1974 zum vierten Bundespräsidenten der BRD gewählt.

Seine 1973 veröffentliche CD „Hoch auf dem gelben Wagen“ verschaffte ihm allgemeine Schlagzeilen sowie eine Gold- und Platinschallplatte. Er galt als einer der populärsten Politiker der BRD.

Außerdem erhielt er zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen. 1977 wurde ihm für seine politischen Verdiente der Karlspreis in Aachen verliehen, außerdem erhielt er den Orden wider des tierischen Ernst, sowie den Theodor-Heuss-Preis. Des Weiteren ist er Träger des höchsten deutschen Ordens und hat zahlreiche Ehrendoktorwürden an nationalen und internationalen Universitäten inne.

Mit der Markgräfler Region ist Walter Scheel seit 1968 eng verbunden. Beim damaligen FDP-Parteitag in Freiburg wurde er hier zum Parteivorsitzenden gewählt. Die Hochzeitstage mit seiner dritten Ehefrau feiert er seit über 20 Jahren stets in der Region. Von Anfang 2009 bis zu seinem Tod am 24. August 2016 lebte Walter Scheel in Bad Krozingen.

René Schickele - Bedeutender elsässischer Schriftsteller aus Oberehnheim, der in Badenweiler lebte

  • Deutsch-französischer Schriftsteller, Essayist und Übersetzer
  • Studium Literaturgeschichte, Naturwissenschaften u. Philosophie
  • Engagement für dt.-franz. Freundschaft, Bewahrung elsässischer Traditionen
  • 1919 Umzug nach Badenweiler
  • 1932 Emigration nach Frankreich
  • Bekanntestes Werk: Das Erbe am Rhein (1925-1931)
  • Seit 1968 René-Schickele-Gesellschaft in Straßburg

René Schickele - Bedeutender elsässischer Schriftsteller aus Oberehnheim, der in Badenweiler lebte

René Schickele gilt als bedeutender elsässischer Schriftsteller, dessen Engagement für die deutsch-französische Freundschaft sein Leben prägte. Seine Werke spiegeln eine Vielzahl literarischer Strömungen wider, die die Eigenschaften der deutschen sowie der französischen Dichtkunst vereinen.

Am 04.08.1883 wurde Schickele als Sohn eines deutschen Polizeibeamten und einer Französin in Oberehnheim im Elsass geboren. Er besuchte zunächst das humanistische Gymnasium in Zabern, ehe er auf das bischöfliche Gymnasium in Straßburg wechselte. Schickele studierte im Anschluss Literaturgeschichte, Naturwissenschaften und Philosophie in Straßburg, München, Paris und Berlin.

Später wirkte er als Herausgeber mehrere Zeitschriften, bereits 1902 arbeitete er mit Otto Flake und Ernst Stadler in der Redaktion des „Stürmers“. Zwei Jahre später übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Das neue Magazin für Literatur“. 1914 wurde Schickele Herausgeber von "Die weißen Blätter", die durch ihn zu einer der wichtigsten Zeitschriften des Expressionismus wurden. Sein Arbeiten war stets vom Spannungs- feld der deutsch-französischen Konflikte geprägt und spiegelte seinen Wunsch nach Aussöhnung der Völker wider.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges zog Schickele nach Badenweiler, wo ihn Freundschaften mit der Schriftstellerin Annette Kolb und dem Maler Emil Bizer verbanden. Schickele musste jedoch, aufgrund der drohenden Herrschaft der Nationalsozialisten, 1932 von Badenweiler nach Südfrankreich emigrieren. Dort lernte er bedeutende deutsche Literaten wie Bertold Brecht, Thomas und Heinrich Mann sowie Arnold Zweig kennen.

Als Schickeles bekanntestes Werk zählt die Romantriologie „Das Erbe am Rhein“, das zwischen 1925 und 1931 veröffentlicht wurde. Sein literarisches Schaffen ist durch die Beeinflussung unterschiedlicher Strömungen charakterisiert, so lassen sich Elemente des Jugendstils, des Symbolismus aber auch des Expressionismus finden.

Der Schriftsteller starb am 31.01.1940 an Herzversagen. Sein Grab befindet sich heute auf dem Friedhof in Badenweiler-Lipburg. Zu seinen Ehren wurde 1968 die René-Schickele-Gesellschaft in Straßburg gegründet, die sich der Rehabilitierung der deutschen Sprache im Elsass und Ostlothringen widmet.

Anton P. Tschechow - Russischer Schriftsteller, der zur Kur mehrere Monate in Badenweiler lebte und dort verstarb

  • Russischer Schriftsteller, Novellist, Dramatiker und Arzt
  • Publizierte über 600 Werke
  • Berühmte Theaterstücke: „Der Kirschgarten“, „Drei Schwestern“, „Die Möwen“
  • 1888 Puschkin-Preis der Russischen Akademie der Wissenschaften
  • 1904 Kuraufenthalt in Badenweiler zur Tuberkulose-Behandlung

Anton P. Tschechow - Russischer Schriftsteller, der zur Kur mehrere Monate in Badenweiler lebte und dort verstarb

Anton Pawlowitsch Tschechow zählt zu den bekanntesten russischen Autoren des 19. Jahrhundert. Seine Kindheit in ärmsten Verhältnissen prägte auch seine literarische Arbeit. So war das Leben und Denken der Kleinbürger in seiner Heimat Hauptthema seiner unzähligen Werke.

Am 29. Januar 1860 erblickte Tschechow als Sohn ehemaliger leibeigener Bauern in der südrussischen Hafenstadt Taganrog das Licht der Welt. Mit seinen Eltern und fünf Geschwistern lebte er in ärmlichen Verhältnissen. Trotzdem war er bereits als kleiner Junge vom Theater begeistert und inszenierte mit seinen Brüdern bereits kleine Laienstücke.

Seine Familie flüchtete 1875 ohne ihn nach Moskau, sodass Tschechow bereits als Abiturient allein leben und Geld verdienen musste. Ab 1879 studierte er Medizin in Moskau, war jedoch nebenberuflich stets als Autor tätig. Bereits 1880 wurde seine erste Kurzgeschichte in einer St. Petersburger Zeitung veröffentlicht. Auch nachdem er die Zulassung als Arzt erhalten hatte, lag sein Hauptaugenmerk auf der Schriftstellerei. Seine medizinische Arbeit betrieb er fast ausschließlich ehrenamtlich.

Bis zum Ende seines Studiums hatte Tschechow bereits mehr als 600 literarische Werke verfasst und in russischen Zeitungen veröffentlicht. In für ihn typisch zurückhaltender Art berichte er oftmals über das Leben und Denken der Menschen aus der russischen Provinz. Schnell stieg er zum russischen Literaturzirkel auf und galt bald als bekannter Künstler. Im Bereich des Theaters zählen „Der Kirschgarten“ oder „Die drei Schwestern“ zu seinen bedeutendsten Stücken.

1901 heiratete der russische Schriftsteller die Schauspielerin Olga Kipper. Eine schwere Tuberkulose- Erkrankung schränkte jedoch bald sein literarischen Schaffen stark ein und zwang das junge Ehepaar zu zahlreichen Kuren im Ausland. 1905 begab sich Tschechow schließlich nach Badenweiler, um sich einer medizinischen Behandlung zu unterziehen. Dort verstarb er am 10. Juli.

1908 wurde Anton Tschechow erstmalig ein Denkmal in Badenweiler gesetzt. 1998 eröffnet ebenda das literarische Museum „Tschechow-Salon“. Des Weiteren tragen zahlreiche Städte und Gemeinde in Russland und ehemaligen Sowjetstaaten seinen Namen. Auch unzählige Museen erinnern an den Literaten.

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